Suzuki GT 750 B, Bj. 1978

Das Fahrwerk...

Der Rahmen dieser GT 750 B, die ja zu einer schönen "A" werden soll, hatte seine besten Jahre auch schon lange hinter sich gelassen. Völlig verschlissene Lenkkopflager und komplett ausgeschlagene Kunststoffbuchsen in der Schwinge machten dieses Fahrwerk zu einem Lämmerschwanz.

Auch hatten in den vergangenen 40 Jahren die Hauptständeraufnahmen mal wieder schwer gelitten und sich zu Langlöchern verformt, so dass ein Aufschweißen der Ständerhalterungen unumgänglich war.

Nachdem der Rahmen durch stundenlanges Schleifen von "Macken", Rost und diversen Lackschäden befreit war, wurde der Rostschutz grundiert und dann in glänzendem Schwarz gespritzt.

Nach dem Auftrag zweier deckender Acryllackschichten war dem Rahmen sein hohes Alter nicht mehr anzusehen und er glänzte in betörendem tief schwarzem Glanz.

Die neuen Anbaukomponenten wurden ausgewählt und es erfolgte die Komplettierung des Fahrwerks.

Nagelneue Federbeine aus England und neue Bronzebuchsen in der Schwinge machten das Fahrwerk spurstabil und verwindungssteif.

Der Lenkkopf wurde mit neuen Kegelrollenlagern montiert und dann kam die überarbeitete Gabel samt dem neuen Schutzblech an den Rahmen.

Das fertige Hinterrad mit neuen Speichen und den hochglanzpolierten Naben wurde in die Schwinge eingesetzt.

Dann war der Rahmen soweit, dass das Vorderrad montiert werden konnte.

Der Wasserkühler hatte seine besten Jahre auch lange hinter sich. Nach dem kompletten Glasperlstrahlen wurden dann sämtliche Lamellen gerichtet und der Kühler neu in schwarz lackiert.

Mit der fast neuwertigen originalen Kühlerblende passte dann der Anblick zum Rest der GT.

Nach dem Fahrwerk samt Kühler fertig montiert waren, kam der Tag der "Hochzeit". Der schon lange fertige GT750 Motor wurde in die Werkstatt gerollt und war bereit, sich mit dem Rest zu vereinigen.

Die 530er O-Ring-Antriebskette in gold wurde montiert als kleines farbliches Highlight und als "Farbtupfer" zu dem goldenen Zierstreifen am Tank.

Der Schalter für die digitale Ganganzeige wurde, wie alle anderen Verbindungen, im Rahmendreieck sauber angeschlossen und jetzt hat auch die Elektrik ein ordentliches Bild.

Als nächstes wurde das elektromagnetische Absperrventil für das Zweitaktöl montiert.

Leider neigen GT750 Ölpumpen nach geraumer Zeit zur Inkontinenz und füllen bei längeren Standzeiten das Kurbelgehäuse mit Zweitaktöl auf.

Um dies zu verhindern setze ich zwischen dem Zweitaktölvorratsbehälter und der Ölpumpe ein Ventil, was von der Zündung angesteuert wird, d. h. ist die Zündung aus kann kein Zweitaktöl fließen.

 

Die vorderen Bremssättel wurden ebenfalls komplett in den Neuzustand zurückversetzt. Die alten porösen Bremsleitungen wurden gegen schwarze Stahlflexleitungen mit verchromten Anschlussköpfen der Firma Spiegler ersetzt.

Die Lenkerendenschalter wurden komplett überholt und neu lackiert. Die Schrift wurde in rot neu hervorgehoben.

Tacho-, Drehzahlmesser- und Wassertemperarturanzeigeninstrumente wurden von unserem Nippon Denso Spezialisten Maximilian komplett zerlegt, gereinigt, geeicht und neu zusammengebaut.

Mit der Montage der wunderschönen Reproduktionsauspuffanlage der Firma Delkevic aus UK, die aus verchromten Stahlblech besteht, war der Aufbau der GT750 eigentlich abgeschlossen.

 

Nach dem vollständigen Laden der Batterie erfolgte die Grundeinstellung der Accent-Zündung und die GT war bereit für ihren ersten Probelauf, der problemlos von statten ging. Die Vergaser wurden gleich synchronisiert und damit war die Restauration vollendet.

 

Mit der endgültigen "Einkleidung" war sie dann komplett und präsentierte sich in einer einzigartigen Eleganz und Schönheit

Die Farbe des Lacksatzes "jewel grey metallic" wurde 1976 für die GT nur in USA angeboten. Da Jobst eine Vorliebe für grau hat besorgte ich den original Farbton bei RS Bike Paint in England und mein Haus- und Hoflackierer, die Firma Eugen Hering, verarbeitete sie in der mir bekannten Qualität mit einem traumhaften Finish.

Bei Jobst zu Hause eingetroffen, bekam sie dann einen noch schöneren "Garagen-Platz", als in der Bikeschmiede.