Stiftgalvanik

Das Thema Galvanik ist gerade im Oldtimerrestaurationsbereich ein sehr schwieriges und auch stellenweise auch nicht lösbares Problem. Aufgrund von immer geringer werdenden original Ersatzteilen standen auch wir vor dem Problem: wie erneuert man verrotteten Chrom?

Galvanische Betriebe werden leider immer rarer, die Kosten sind immens und die Wartezeiten ebenfalls. Auch war stellenweise die Qualität der Drittanbieter nicht mit unserem Qualitätsanspruch vereinbar, so dass wir beschlossen das "Galvanikproblem" durch die sogenannte "Stiftgalvanik" in die eigenen Hände zu nehmen.

Bei der Stiftgalvanik handelt es sich um das Auftragen von metallischem Elektrolyt punktgenau auf eine vorher entsprechend vorbereitete Fläche. Der Glanz, die Haltbarkeit und das Aussehen ist mit dem galvanischen Tauchverfahren durchaus vergleichbar. Gerade für kleine Teile bietet sich diese Methode an und es ist neben verchromen auch verkupfern, vernickeln, vergolden und versilbern möglich.

Der Chrom stellt in dieser Anwendung die größte Herausforderung dar, da die Vorarbeit mit Kupfer und Nickel unablässig ist. Die Vorbearbeitung des zu verchromenden Werkstückes bedarf größter Aufmerksamkeit und ist maßgeblich für das Ergebnis verantwortlich. Polierarbeiten - jeweils nach den einzelnen Beschichtungen - müssen ebenso sein, wie der finale Hochglanzschliff der fertigen Verchromung.

Um das Verfahren einmal zu demonstieren, zeige ich hier eine Fotostrecke eines Lampentopfhalters einer Suzuki GT 750 B, der ab Werk nur schwarz lackiert war.

Der ursprüngliche Lampenhalter (links), wurde per "Stiftgalvanik" im Bereich des Lampentopfhalters verchromt (rechts).

Nachdem das Werkstück per glasperlstrahlen vom Lack, Rost und sonstigen Rückständen gereinigt war, wurde die erste Kupferschicht aufgetragen.
 

Kupferschicht aufgetragen.

Nach dem Auftragen dieser Kupferschicht muss diese dann
auf hochglanz poliert werden, um dann eine weitere Kupferschicht aufzutragen.

Da es durch die Politur zu Materialabrieb kommt, verblasst die Kupferschicht etwas.

 

Wenn dann auch die zweite aufgetragene Kupferschicht gründlich auf hochglanz poliert wurde, erfolgt das Auftragen von Nickel, was dem späteren Chrom schon recht nahe kommt.

Nach dem erneuten Hochglanzpolieren der Nickelschicht erfolgt das Auftragen des Chroms, der wiederum penibel poliert werden muss.

Das fertige Werkstück wurde dann mit Rostschutz grundiert und in Wunschfarbe lackiert (in diesem Fall glänzend schwarz) und kann nun auch so auf der Innenseite der verchromten Fläche nicht mehr rosten.

Das Ergebnis überzeugt durch tiefen, spiegelnden Glanz und die Technik des Stiftverchromens bietet manigfaltige Möglichkeiten in Sachen Metallveredelung oder Chromerneuerung.

 

Ab sofort bietet die Belmondo's Bikeschmiede diese Aufarbeitungstechnik an. Sprechen Sie mit uns über Ihre Wünsche und eventuellen galvanischen Problemen.