"Bei Adam Ries(e)" das wird ne Menge...

...oder das Grauen aus Bad Staffelstein

Ende November 2014 meldete sich Manfred aus dem schönen Bad Staffelstein, der Geburtsstätte von Adam Ries, mit der Meldung, er habe sich sein Jugendtraummotorrad zugelegt - eine Suzuki GT 750 B von 1978.

Das Motorrad hätte längere Zeit gestanden, wäre in recht ordentlichem Zustand (liegt alles im Auge des Betrachters), hätte aber nach seiner ersten 40 km langen Ausfahrt den Dienst eingestellt und würde nicht mehr anspringen. Ich vermutete gleich einen Schaden an den Kurbelwellensimmerringen und so brachte Manfred die GT in die Bikeschmiede.

Als Manfred's GT dann eintraf schlug ich die Hände über den Kopf zusammen. Als erstes war der Tank einer GT 500 verbaut und durch diesen Tank kam man unmöglich an den Kühlwassereinfüllstutzen.

Der Tank war zwar von der Lackierung nicht schlecht und auch innenbeschichtet, aber es entsprach überhaupt nicht dem Original.

Die Elektrik war ein Bild des Grauens. Nach Abnahme des Tankes fand ich ein Geflecht von Lüsterklemmen, Kabelverzwirbelungen und Isolierbandverklebungen, dass es einem nur so graust.

Auch hatte der Vorbesitzer einen Schalter, welcher völlig unisoliert war, lose in das Werkzeugfach unter der Sitzbank eingebaut.

Die Koni Stoßdämpfer, die verbaut wurden, waren erheblich zu lang, sodass die GT in unglaublicher Schräglage auf dem Seitenständer stand.

Dadurch dass die Stoßdämpfer wesentich zu lang waren, schlugen sie beim Ausfedern satte Beulen in die Auspuffanlage, was schon fast eine untergeordnete Rolle spielte, denn die Auspuffanlage war im Großen und Ganzen ziemlich fertig.

Irgendein "Künstler" hatte sich am linken großen Rohr einmal vergangen und diese wunderschöne Schweißnaht konnte auf gar keinen Fall bleiben.

Außerdem war die Auspuffanlage vollständig verkokt, sodass der "Drilling" nicht wirklich GT750B II 003richtig ausatmen konnte.

Das vordere Schutzblech hatte irgendein grobmotorischer Zeitgenosse anscheinend mal versucht mit Sand zu polieren. Anders lassen sich die brutal tiefen Riefen im Chrom für mich nicht erklären.

Und es gab noch weitere "Stilblüten", z.b. ein wirklich "eleganter" und nicht mittig angebrachter Rückstrahler, der völlig überflüssig ist, da die vorgeschriebenen Rückstrahler bei den GT-Modellen im Rücklicht integriert sind.

Die Sitzbank ist völlig verformt, da man aufgrund der langen Stoßdämpfer und der ausgeschlagenen Hauptständeraufnahmen die GT nur mit äußerster Kraftaufwendung auf den Hauptständer hieven kann und dann reißt man an der Sitzbank.

Auch Manfred erkannte nun langsam, dass seine GT wohl nicht dem entspricht, was er sich vorgestellt hatte und schon gar nicht, da er im Augenwinkel den goldenen Büffel von Stefan aus der Randlpfalz sah.Also wurde auch für diese GT 750 eine Komplettrestauration beschlosen und es kam viel Arbeit auf mich zu.

Wie immer wurde als erstes der Motor aus dem Fahrgestell entfernt, wobei sich weiterer Dreck und Beschädigungen zeigten.

Da ich traditionell immer erst mit den Motoren anfange, wird das Fahrgestell noch ein bisschen warten müssen bevor es an der Reihe ist.

 

Wie es mit Manfred's GT 750 B weiterging, mit was für Überraschungen der Motor aufwartete usw. lest ihr im zweiten Teil des Büffels aus Bad Staffelstein und ich möchte nochmal auf den berühmten Adam Ries zurückkommen...

 

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