Das Fahrwerk und der Rest

Jetzt musste das Fahrwerk erst einmal vollständig zerlegt werden. Alle Anbauteile kamen ab und die Räder wurden zerlegt.

Auch hier war jede Menge Dreck und Gammel vorhanden, aber dieser übersteht das korundstrahlen auf gar keinen Fall. Die Felgen wurden ausgespeicht und die Naben samt hinterer Bremse wurden nach dem Glasperlstrahlen der Gleitschleifmaschine zum Polieren übergeben. So wieder aufbereitet konnten sie problemlos wieder eingespeicht werden.

Der gesamte Rahmen wurde bis in die Ecken mit Korund abgestrahlt, so dass alle Verunreinigungen und Rostnester beseitigt wurden.

Jetzt müssen noch die Langlöcher in der Hauptständeraufnahme beseitigt werden und dann kann der Rahmen grundiert werden.

Nach der Grundierung erhält er einen neuen schwarzen "Anstrich" und sieht dann aus wie ladenneu.

Zwischenzeitlich speichte ich die Felgen mit den polierten Naben neu ein und zentrierte sie auch gleich. Der Glanz einer frisch polierten Felge mit neuen Speichen und polierten Naben ist einfach nicht zu übertreffen und gibt dann später dem kompletten Büffel sein edeles Aussehen und sein unvergleichliches klassiches Design. Das ist die Optik, die uns so an den `70ger Jahre Motorrädern gefällt.

Diese hervorragend glänzenden Felgen werden mit neuer Bereifung versehen der GT 750 von Manfred zusammen mit dem edelen Motor ein einmaliges und absolut perfektes Aussehen bescheren.

Nachdem die Langlöcher der Hauptständeraufnahmen geschweit waren, wurde der Rahmen grundiert...

...und dann Stück für Stück mit tief schwarzem Acryllack in zwei Schichten lackiert.

Nachdem der Rahmen, die Schwinge usw. neu lackiert waren, ging es an den Zusammenbau. Als erstes bekam die Schwingenlagerung neue spielfreie Bronzebuchsen und neue Lenkkopflager.

Auch die neuen Federbeine und der Hauptständer wurden montiert.

Die Telegabel bekam eine gründliche Kur in der Gleitschleifmaschine und kann nun - wie neu glänzend - wieder eingebaut werden.

Dann kamen die fertigen Felgen in die Gabel und die Hinterradschwinge.

Es ist immer wieder schön, die Details einer neu aufgebauten GT zu betrachten - es waren einfach die schönsten Moppets in den `70gern.

Dann war es endlich soweit und der komplett aufgebaute Motor wurde wieder mit dem Fahrwerk vereint.

Das glänzende Triebwerk hebt sich hervorragend von dem tiefschwarzen Rahmen ab und mit dem neuen Hinterradschutzblech lässt sich die Schönheit dieser GT schon erahnen.

So langsam nähert sich Manfred's Büffel der Vervollständigung.

Nachdem ich die elektrische Anlage samt Kabelbäume verlegt hatte, kamen der Luftfilterkasten und der Zweitaktölbehälter wieder an ihren Platz.

Die hintere Bremsbetätigung wurde montiert, der frisch verchromte Lenker kam auf die Lenkerplatte und neue Blinker rundeten das Bild ab.GT 750 B   034

Eine frisch bezogene Sitzbank und ein traumhaft schöner Lacksatz in "Maui Blue Metallic" liegen für die Fertigstellung der GT 750 schon bereit.

Was jetzt noch fehlt ist die vordere Bremsanlage, die Instrumente und Lenkerarmaturen und natürlich die drei in vier Auspuffanlage. Dann kann Manfred seinen "Traum in blau" in Empfang nehmen.

Die Bremsanlage vorne war, wie schon so vieles an dieser GT, mal wieder ein Bild des Schreckens. Total verdreckt sowohl außen wie auch im Inneren.

Schlam und Dreckablagerungen verstopften die Kanäle und die Bremskolben waren festgefressen. Nach einer gründlichen Reinigung wurden die Bremszangen glasperlen gestrahlt und dann neu lackiert.

Die Bremskolben polierte ich auf Hochglanz und dann wurde alles mit neuen Dichtungen wieder zusammengebaut.

Mit maßgefertigten Stahlflexleitungen der Firma Spiegler sah die vordere Bremsanlage jetzt wieder top aus und konnte ihre verzögernde Arbeit wieder verrichten.

Nachdem die Bremsanlage nun wieder funktionierte wurde es Zeit sich der Auspuffanlage anzunehmen.

Leider war die Anlage, die zusammen mit der GT kam, beim besten willen nicht zu retten. Beulen, Schrammen, lose Prallbleche und unfachliche Schweißnähte machten die Auspuffanlage so unansehnlich, dass sie auf gar keinen Fall an die GT montiert werden konnte.

Zum Glück hatte ich in meinem Lager noch einige brauchbare Auspufftöpfe und nachdem diese mit neuen Schalldämpfereinsätzen versehen waren, kamen sie an Manfred's GT.

Jetzt wurden noch die Flüssigkeiten, das Kühlwasser und das Getriebeöl aufgefüllt und es stand dem ersten Probelauf nichts mehr im Wege.

Mittels einer "Infusionsflasche" wurde das Triebwerk mit Kraftstoff versorgt und beim ersten Druck auf den Startknopf sprang der Büffel auf Anhieb an. Nach einer Warmlaufphase wurden dann gleich die Vergaser synchronisiert und ruhig vor sich hinbrabbelnd lief der Motor perfekt.

Nachdem die Zündung und die Vergaser perfekt eingstellt waren, wurde die restliche Elektrik verkabelt und die neu aufgebaute Sitzbank kam auf den Rahmen.

Die komplett überholten Instrumente rundeten das perfekte Bild ab und der Tacho wurde bei dieser GT 750 Neugeburt wieder auf Null zurückgestellt.

Die komplette Restauration und die aufwendige Arbeit bis ins letzte Detail hatten sich wieder einmal ausgezahlt, denn nun stand die Suzuki GT 750 B von Manfred in einem perfektem Finish auf der Arbeitsbühne.

Wertgutachten von den DEKRA-Profis und die finale Probefahrt auf der die mauiblaue GT zeigen muss, was in ihr steckt. Dann kann Manfred seinen "Traum in Blau" in Empfang nehmen und darauf freut er sich schon sehr.

Und hier die ersten Bilder unter wunderbarer Herbstsonne - so muss eine Suzuki GT 750 aussehen.

Als dann das Wertgutachten und die TÜV-Abnahme erledigt war, kam das "alte" Bad Staffelsteiner Kennzeichen wieder auf Manfreds Büffel und ich begab mich auf eine ausführliche Probefahrt.

In der abendlichen Herbstsonne kam der Glanz und die Schönheit dieser Suzuki GT 750 einmal wieder voll zur Geltung.

Der mauiblaue Lack und die hochglanzpolierten Motorteile glänzten in der Abendsonne und ich war mit dem Ergebnis rundum zufrieden. Der Motor lief ohne Qualmentwicklung und hing ausgezeichnet am Gas. Kräftiger Zug über das gesamte Drehzahlband waren ebenso vorhanden wie auch Kraft im Drehzahlkeller. Bremsen und Fahrwerk funktionierten prächtig und so fuhr ich mit dem Büffel eine große Runde.

GT 750 B   065
Zurück in der Bikeschmiede wurde dann noch das Kerzenbild kontrolliert und auf allen drei Zylindern zeigte sich ein Abbrand wie aus dem Lehrbuch. So sollte die Verbrennung bei einem perfekt laufenden Zweitakter sein.   

Jetzt konnte Manfred seinen Büffel übernehmen und unter Bewunderung viele Kilometer mit einer perfekten Suzuki GT 750 zurücklegen.