Wie der Büffel wieder auf die Straße kam

Nachdem das "neue Herz" von Helmuts GT 750 M nun endlich komplett fertig war musste, bevor der Motor seine ersten erneuten Lebensäußerungen von sich gab, erst noch das Fahrgestell und diverses anderes überholt werden.

Das Büffelfahrgestell verbrachte die lange Zeit bis zur Wiederherstellung des Motors in Gesellschaft meiner GT`s in der Garage und kam nun in die Werkstatt.
 

Lenkopf- und Schwingenlagerung mussten noch erneuert werden und der Kettensatz war ebenfalls fällig. 

Die Reifen hatten ihr "Mindesthaltbarkeitsdatum" um etliche Jahre überschritten und verlangten ebenfalls nach Erneuerung. 
Die Bremsanlage, die Batterie und die Armaturen flehten, nachdem der Motor jetzt Neuzustand hatte, ebenfalls nach Überarbeitung.

Also kam erstmal das Hinterrad heraus, um dann die Schwinge zu entfernen. Die Hauptständeraufnahmen wiesen die üblichen Langlöcher auf und nach Abnahme von Tank und Sitzbank offenbarten sich aufgrund etlicher Lackschäden auch einige Rostnester.

In der Schwinge waren noch die inzwischen recht ovalen Kunsstoffbuchsen verbaut mit denen der Büffel vor 40 Jahren das Suzuki Werk in Hamamatsu verlassen hat.

Hinterrad und Schwinge waren bereits ausgebaut und das Vorderrad samt Kotflügel und Bremsanlage folgte.
Die steinalte Metzelerbereifung wehrte sich heftig gegen die Demontage, das Gummi war dermaßen ausgehärtet und wollte keinen Milimeter weichen. Letztendlich gaben die Reifen dann doch nach und ihr letzter Weg ist der zum Entsorger.
Die Felgen sehen recht ordentlich aus, jedoch haben die Speichen der hinteren Felge etliches an Rost angesetzt.

Die vorderen Bremszangen verfügten zwar schon über Stahlflexleitungen, jedoch waren diese so "clever" verlegt worden, dass sich Scheuerstellen und Bruchstellen im Metallgeflecht bilden konnten. Die musten erneuert werden. Der Hauptbremszylinder und die Armaturen waren auch nicht mehr so schön anzusehen und die zerfledderten Gummitüllen auf beiden Seiten werden getauscht.

Der Felgen widmete ich mich zuerst. Nach einem gründlichen Teilebad, das den alten Schmodder entfernte, wurden das Felgenbett und die Speichen gründlich poliert. Es kam dann wieder richtig Glanz zum Vorschein.

Nachdem die neuen Dunlop StreetSmart Reifen samt neuer Schläuche auf den beiden Felgen montiert waren, sahen die Räder wieder schön ordentlich aus.

Auch die Bremsbelagplatte der hinteren Trommelbremse war matt und stumpf und wurde genaus wie die Kettenradaufnahme wieder auf hochglanz poliert.

Auch die Einsteller für die richtige Kettenspannung und die Radachse mussten die Poliermaschine über sich ergehen lassen. So poliert kamen die Teile am Hinterrad dann wieder schön zur Geltung und strahlten wieder die ursprüngliche Faszination der GT 750 M aus.

Doch bevor die ganzen überarbeiteten Einzelteile wieder zu einem Hinterrad zusammengefügt werden konnten, musste noch die Schwinge überholt werden.


Kratzer und Lackabplatzer verlangten nach einer neuen Lackierung und die Kunststoffbuchsen der Schwingenlagerung waren mehr oval als rund.

So kamen nach der Lackierung neue Bronzebuchsen in die Schwinge und  das Hinterrad wurde komplettiert.

Jetzt konnte sich die "Hinterhand" der GT wieder sehen lassen. Die Felge, die Radnabe und alle anderen Anbauteile glänzten im Neuzustand und auch die Federbeine waren aufpoliert.
 

Da die GT einen neuen Kettensatz benötigte wurde auch gleich ein neues Kettenrad verbaut, welches ebenfalls zur "Neuwertoptik" beitrug.

War das Hinterrad jetzt wieder ansehnlich und schön, so gab es aber noch genug Arbeit an Helmuts GT 750.

Die Telegabel hatte im laufe der vergangenen 40 Jahre auch gelitten...

...und benötigte auch dringend eine Überarbeitung. Auch die Lenkkopflager mussten noch ausgetauscht werden 

unschöne Details an den Lenkerarmaturen und dem Instrumententräger.

Auch die vordere Bremsanlage verlangte noch nach Überholung und all dies musste noch gemacht werden bevor der fertige Motor wieder in sein Fahrgestell konnte.

Die Telegabel war die nächste Aufgabe. Die Kugeln der Lenkkopflager, die nach 40 Jahren nicht mehr wirklich rund waren, sollten gegen neue Kegelrollenlager ausgetauscht werden.

Um die Gabel auszubauen musste erst einmal die gesamte Elektrik aus dem Scheinwerfer entfernt werden.

Auch der Lenker und die Armaturen mussten weg und nach Abnahme der Lenkerplatte fand sich überall Dreck und Rost.

Dann kamen die 40 Jahre alten Kugellager zum Vorschein, wobei diese ihre besten Tage auch schon hinter sich hatten.

Das Fett war fest und verklumpt und die Kugeln waren mehr oval als rund.

Ich entfernte diese alten und inzwischen auch recht antquierten Lager und ersetzte sie gegen moderne Kegelrollenlager. 

Diese Kegelrollenlager aus heimischer Produktion (SKF Schweinfurt lässt grüßen) werden sicherlich die Gabel und damit den GT 750 M Büffel von Helmut sicher in der Spur halten.

Die untere Gabelbrücke Lackierte ich gleich noch neu, denn der Lack hatte auch dort schon schwer gelitten.

So konnten die Gabelbrücken mit den neuen Lagern wieder an den Rahmen angebaut werden.

Jetzt war die Gabel dran. Diese wurde komplett zerlegt, da das Gabelöl die Konsistenz von Bitumen hatte und die Farbe war auch so schwarz. Alles musste gründlich gereinigt werden.

Unter den Chromabdeckungen hatte sich der Rost eingenistet und musste dringendst entfernt werden.

Die Gabeltauchrohre waren auch nicht mehr schön anzusehen. Klarlackabplatzer, Kratzer und Steinschläge verschandelten diese.

Also schliff ich die Tauchrohre erst einmal gründlich mit 1000er Wasserschleifpapier nass durch, um die restlichen Klarlackpartikel abzubekommen.

Dann war die Poliermaschine dran. In zwei Durchgängen, einmal mit Vorschleifpaste und dann mit Abgleichwachs erstrahlten die Tauchrohre besser als neu.

Schön und blitzblank - die komplett geschliffene und neu polierte Telegabel der GT 750 M.

Dann kamen die aufpolierten und mit frischem Gabelöl gegfüllten Telegabeln wieder an den Lenkkopf und mit dem vorderen Schutzblech und dem Vorderrad sah die GT 750 M fast schon wie ein ganzer Büffel aus.

Nun wurde es Zeit, den Motor wieder in sein Fahrwerk zu setzen. Da das fertige Büffeltriebwerk doch ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringt, halfen mir beim Einbau Markus und Michael.

Markus und ich bugsierten den Motor in den Rahmen und Michael schob beide unteren Haltebolzen ein. Als dann der Motor so fixiert war, kamen die beiden restlichen Haltebolzen hinzu und wurden mit selbstsichernden Muttern verschraubt.

Jetzt sah das ganze doch schon wieder sehr nach einer GT 750 aus und der Motor entfaltete wieder einmal seine ganze Schönheit, so wie er dort in seinem Rahmen thronte.

Nun, wo das Büffelherz wieder an seinem angestammten Platz war, wurde gleich noch der Lichtmaschinenregler und der Gleichrichter entfernt. Diese beiden Komponenten ersetze ich durch ein modernes elektronisches Bauteil, das zuverlässig arbeitet und auch das permanente Überkochen der Batterie im Ladezyklus verhindert, was früher bei den GT 750 gang und gäbe war.


Die alten antiquiert wirkenden Regler, der Gleichrichter und der Regler für den Ladestrom wurden gegen ein neues elektronisches Kombiregelelement getauscht, welches unauffällig und zuverlässig seine Arbeit verrichtet.

Die neue kombinierte Regeleinheit findet ihren Platz auf der Elektrikhalterung im Rahmendreieck, genau an der Stelle, wo zuvor die anderen Reglerelemente saßen.
 

Für die Befestigung muss lediglich eine Halteplatte angefertigt werden, da die Verschraubungspunkte aufgrund unterschiedlicher Lochabstände nicht passen.

Als nächstes bekam die GT 750 M ihre neue Antriebskette auf das neue Ritzel und auf das neue Kettenrad und dann wurde die Antriebskette vernietet.

Nun war die Elektrik im unteren Bereich der GT 750 M angeschlossen und der Antrieb hergestellt, jetzt kam die hintere Bremse dran und alles was so noch fehlte.
 

Die Bremsmomentabstützung der hinteren Trommelbremse wurde montiert und der Bremszug verlegt. Bei dieser Gelegenheit füllte ich gleich Zweitaktöl in den Zweitaktöltank und entlüftete die Ölpumpe.

Dann kam der Kettenschutz an die Reihe. Nachdem dieser eine gründliche Entfettung über sich ergehen lassen musste, wurde er auf hochglanz poliert und auf der Schwinge montiert. 
Dann bekam noch der Ritzeldeckel seine abschließende Finish-Politur und wurde ebenfalls am Motorrad angebracht. In solch einem Glanz ist die GT 750 einfach ein unvergleichlich schönes Fahrzeug.

Es folgten weitere Anbauteile: so kam das Luftfiltergehäuse wieder in den Rahmen und an die Vergaser, das Getriebe bekam 2,2 Liter Öl und die Abdeckung der Ölpumpe wurde verschlossen. Mit den angeschlossenen neuen Kühlwasserschläuchen ist der GT 750 Motor jetzt bald für den ersten Einsatz bereit.

Der Fußbremshebel und die Fußrasten, sowie der Kickstarterhebel wurden als nächstes montiert und dann widmete sich meine ganze Aufmerksamkeit der Auspuffanlage, die bis dato unberührt in der Ecke stand.

Als erstes mussten die Schalldämpfereinsätze (die Flöten) entfernt werden, was bei drei Schalldämpfern auch problemlos gelang. Nur der Einsatz des linken kleinen wollte nicht heraus. Unglücklicherweise fehlte an diesem Einsatz auch der Querstab an dem man die Einsätze normalerweise mittels einer Zange herauziehen kann und so blieb nur die rohe Gewalt des Zerstörens, um diesen Einsatz zu entfernen.

GT750M 056Als er dann endlich heraus war, war klar, warum er solch großen Widerstand geleistet hatte. Völlig verrottet und in sich verdreht wäre er sowieso nicht mehr zu retten gewesen und so bestellte ich Ersatz bei GTReiner.

Im Allgemeinen war die Auspuffanlage eigentlich in einem recht ordentlichem Zustand, wenn nur nicht diese imensen Ölkohleablagerungen gewesen wären, die die gesamten Rohre zugesetzt hatten.

Da half nur abfackeln. So brachte ich also die Auspuffrohre
erst einmal ins Freie und befestigte sie auf meiner alten Haushaltsleiter, sodass das Auspuffende nach unten und der Krümmeranschluss nach oben zeigten.

Dann erhitzte ich die Ölkohle mit dem Bunsenbrenner von unten bis Flammen aus den Endtöpfen schlugen. Durch den nun entstandenen Schwelbrand fraßen sich die Flammen von unten nach oben durch das Rohr bis dieses wieder völlig frei von Ölkohle war.

Die beiden großen Töpfe brannten so 6 Stunden!!!

Nachdem diese unglaublichen Mengen von Ölkohle entfernt waren, widmete ich ich mit der Poliermaschine der Außenhaut der Auspufftöpfe.
Nach einigen Stunden am Polierbock, wobei ich schon ziemlich mit den nicht gerade handlichen Teilen zu kämpfen hatte, stellte sich der Glanz ein, den ich erhoffte.

Helmuts Meinung, dass die Auspuffanlage seines Büffels nicht wirklich schön wäre, konnte ich nach diesem Anblick nicht mehr teilen.

Natürlich ist diese Auspuffanlage nicht völlig makellos. Es gibt schon den einen oder anderen Kratzer auch kleine Beulen sind vorhanden, aber nach 40 Jahren auf dem Buckel kann man solch kleine Mackel der GT schon nachsehen.

Die Zeit geht auch an uns nicht spurlos vorbei und so fügt sich die Auspuffanlage nahtlos in dieses Gesamtkunstwerk einer wunderschönen Suzuki GT 750 M.

Und schön ist dieser Büffel, da besteht überhaupt kein Zweifel.

Nun folgten die Lenkerarmaturen und die Elektrik, bei der sich ein Kurzschluss eingeschlichen hatte.

Kurz nach Einschalten der Zündung verabschiedete sich die Hauptsicherung.
 

Also begab ich mich auf die Suche nach dem Übeltäter. Alle Steckverbindungen zum Kabelbaum wurden wieder getrennt und dann mit eingeschalteter Zündung wieder verbunden. Als das Kabel der Wassertemperaturanzeige angeschossen wurde flog die Sicherung.

Da war er also der Fehler und nach Öffnen der Armatur fand ich eine Scheuerstelle am orangenen Pluskabel das Kontakt über das Gehäuse zur Masse hatte.

Inzwischen hatte die Post den noch fehlenden Auspuffschalldämpfer (Flöte), den ich bei GTReiner bestellt hatte, geliefert und die Schalldämpfer kamen in die Auspufftöpfe.

So, nun war die Elektrik komplett, die Schalldämpfer montiert und alles funktionierte soweit. Also stand der erste Probelauf des reparierten und komplett überholten
GT 750 Triebwerkes an.

Kraftstoff bezog der Motor aus einer an der Decke befestigten "Infusionsflasche". Choke rein, und Anlasser gedrückt.

Nach einem kurzen Zucker des Anlassers sprang der Motor sofort an und lief auch erstaunlich rund, jedoch fiel mir sofort auf, dass die Zweitaktölpumpe kein Öl zum Zylinder förderte.

Dafür hatte ich aber überhaupt keine Erklärung und so 
baute ich die Ölpumpe aus und zerlegte diese.

Jedoch brachte das Zerlegen kein Ergebnis. Die Ölpumpe sah im Inneren völlig normal und intakt aus, doch auch bei einem erneuten Probelauf blieb die Ölförderung aus.

Ich entschloss mich daraufhin eine andere Ölpumpe aus meinem Lagerbestand zu verbauen und mit dieser Pumpe förderte der Motor das blaue synthetische Zweitaktöl sofort zum Zylinder.

Möglicherweise war die defekte Ölpumpe, die unerklärlicherweise keine Ölförderung hatte, letztendlich für den kapitalen Motorschaden an Helmuts GT 750 M verantwortlich.

Jetzt lief der Motor brav und seidenweich vor sich hin, bekam die richtige Menge Zweitaktöl und ich synchronisierte gleich die Vergaser.


Nachdem diese auf das gleiche Level eingestellt waren, schnurrte der Motor dermaßen ruhig vor sich hin, so dass ich den Leerlauf auf 950 U/min einstellen konnte.

Ich war begeistert. Zwar traten hier und da noch einige Kühlwassertropfen aus dem Motor aus, welche aber völlig verschwanden, nachdem der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hatte und das von Suzuki für den Kühlwasserkreislauf vorgeschriebene Kühlerdichtmittel "Suzuki 7 on Bar`s Leaks" seine abdichtende Wirkung entfaltete.

Es waren also jetzt alle Motorfunktionen intakt und es wurde Zeit die GT 750 M zu vervollständigen.

Der Tank und die Seitendeckel wurden montiert und dann mit einem Lackreiniger behandelt.

Unmengen von altem festgepapptem Dreck ließen sich entfernen und die so gereinigten Teile lechzten nach Politur.

Das "3M Finesse it" wurde von den Lackteilen förmlich aufgesogen und es entstand ein tiefroter spiegelnder Glanz.

Es folgte die Sitzbank, die in ihrer Befestigung erbärmlich wackelte. Die Hartgummiauflagen hatten überhaupt keinen Kontakt zum Rahmen, denn das Sitzbankende lag auf dem Gepäckständer auf.

Außerdem war durch diese Fehlbelastung das hintere Sitzbankscharnier vollkommen ausgeschlagen. Ich reparierte diesen Missstand und die Sitzbank saß wieder fest und unverrückbar auf dem Rahmen.

Nachdem die Sitzbank gründlich mit Seifenlauge gereinigt
war, verlangte der Kunstlederbezug nach Tiefenpfleger und
man konnte förmlich zusehen wie die Sitzbank das
Pflegemittel aufsog.

Jetzt stand sie mit prächtig glänzendem Lack und sauberer Sitzbank auf der Hebebühne und man hatte fasst den Eindruck, dass der Büffel gleich vor Freude mit den Hufen scharren würde.

Es fehlte jetzt lediglich noch die vordere Bremsanlage dann wäre die GT 750 M wieder komplett und wenn Petrus ein Einsehen hat wird einer ausführlichen Probefahrt kommende Woche wohl nichts mehr im Wege stehen.

Als letzter Akt war nur noch die vordere Bremsanlage dran. Der Hauptbremszylinder wurde zerlegt, gereinigt und geschliffen. Dann kam neuer tiefschwarzer Lack drauf.

Neue schwarze Stahlflexleitungen an den ebenfalls gangbar gemachten und gereinigten Bremssätteln rundeten die Bremsanlage ab.

So komplett fertig kann sich Helmuts GT 750 M wieder sehen lassen. Ein schwerer Motorschaden, ein unfähiger Mechaniker und viele fehlenden Teile machten diese Restauration nicht gerade einfach. Viele Stunden über die Monate flossen in die GT, aber das Ergebnis entschädigt einen - so wie immer, wenn man das Gesamtkunstwerk betrachtet.

Jetzt muss die GT 750 M nur noch im Fahrbetrieb beweisen, dass sie das hält was, ihre traumhafte Optik verspricht. Ich bin mir aber sicher, dass sich Helmuts Büffel keine Blöße geben wird. Ich werde es jedenfalls ausgiebig testen.

So, dann war es endlich soweit. Helmuts rote Suzuki GT 750 M, die sich seit Ende März bei mir in der Bikeschmiede befand, war bereit für ihre erste Ausfahrt nach der doch recht aufwendigen Restauration.

Wettertechnisch war es ein wunderbarer Tag. Die Hebstsonne schien über Schweinfurt und der Büffel machte einen perfekten Eindruck.

Nach dem sicherheitshalber erneuten Prüfen des Reifenluftdrucks und der Betriebsflüssigkeiten schmiss ich mich in die Lederkombi und rollte mit der GT ersteinmal zur nächsten Tankstelle.

Nachdem 17 Liter Kraftstoff eingefüllt waren, konnte die Testfahrt beginnen und ich war sehr gespannt wie die "M" laufen würde.

Schon bei noch kaltem Motor hatte der Büffel einen sehr ruhigen Leerlauf und nahm gut Gas an.


Als er seine Betriebstemperatur erreicht hatte forcierte ich das Tempo und drehte den Motor bis max. 5.000 U/min. Der Motor nahm jeden Gasbefehl spontan an und überzeugte mit seidigem und vibrationsarmen Lauf.


Nach rund 30 Kilometern legte ich einen Stopp ein, um den Büffel auf eventuelle Undichtigkeiten zu kontrollieren. Es war jedoch keinerlei Flüssigkeitsaustritt, weder Öl noch Kühlwasser, festzustellen.

Und weiter ging die Tour in die Ausläufer der Rhön. Ich erhöhte die Motordrehzahl und freute mich über den sonoren Klang des seidenweich laufen Triebwerks. Das Fahrwerk, welches ich neu abgestimmt hatte, war stabil und komfortabel zugleich und so marschierte der Büffel nach erneut 30 Kilometern auf einen erneuten Kontrollstop zu.

Auch bei dieser erneuten Kontrolle gab es nichts zu bemängeln. Keinerlei Undichtheiten oder andere Mängel trübten das Bild dieses schönen Fahrzeuges.

Voll zufrieden mit dem Ergebnis meiner Arbeit trat ich dann die Rückfahrt an und forderte der GT 750 M auch maximale Drehzahlen ab. Auch dies lies die GT mit störrischer Gelassenheit problemlos über sich ergehen und zeigte mit ruhigem und samtweichem Motorlauf, dass eine sportliche Gangart ihr nicht zuviel ist.

Die abschließende Endkontrolle in der Bikeschmiede zeigte dann beim Spritverbrauch und beim Zweitaktölverbrauch völlig normale Werte und der Büffel wurde noch einmal gereinigt, denn das Kettenfett des neuen Kettensatzes und tote Insekten zeigten Spuren dieser recht flotten Probefahrt.

Helmut wird seine GT am 25. Oktober in Empfang nehmen und dann wird die rote GT 750 M in ihrer Heimat wieder für Aufsehen sorgen.