Die Nacharbeiten am "Auftragsbüffel"

Rainer's weitere Heimfahrt mit seinem neu aufgebautem L-Büffel wurde noch richtig aufregend, da der Büffel anfing zu zicken. So rief mich Rainer noch am Abend an, nachdem er endlich angekommen war, und berichtete, dass der Motor nicht über 5.000 U/min hinaus käme, dass es Fehlzündungen gäbe und es dem Büffel an Kraft fehlen würde.

Außerdem wären die O-Ringe an den Interferenzrohren durchgebrannt und der Büffel würde fürchterlich lärmen.

OK, die Interferenzrohrabdichtung stellt bei diesem Modell schon ein gewisses Problem dar, aber ich nahm an, dass die O-Ringe einfach die falschen waren und diese die Hitze der Krümmer nicht aushielten.

Also bestellte ich bei GTReiner neue, garantiert hitzebeständige O-Ringe. Was den Rest anbelangte, hatte ich die Accent Zündung von Uwe Gottwald im Verdacht, da diese ja bereits beim Einbau nur im umgepolten Zustand funktionierte.

Uwe willigte sofort ein, mir eine andere Zündung zu schicken und als alles komplett war, begab ich mich zu Rainer nach Heidelberg.

Bei Rainer angekommen wurde erst einmal Kaffee getrunken und über Gott und die Welt gelabert und dann ging es zum Büffel, der brav in der Garage wartete, repariert zu werden.

Nach dem Austausch der Interferenz O-Ringe war die Zündung dran. Es gab noch einen Kurzschluss am linken Lenkerschalter und ich schaute in der Lampe nach der Ursache, auch auch schnell gefunden war.

Eine der vielen Steckverbindungen hatte sich gelöst und war auf Masse gekommen.

Dann konnte der Probelauf starten, aber der Büffel wollte nicht so wie er sollte. Er lief nur auf zwei Zylindern, beim mittleren tat sich gar nichts. Ich erinnerte mich an das Problem, das ich diesbezüglich mit meinem A Büffel hatte und überprüfte, ob Kraftstoff in den Zylinder kam. Kraftstoff war ausreichend vorhanden, aber kein Zündfunke. Also kam die Accent-Zündung noch einmal raus, aber an der war so wie es aussah alles in Ordnung.

Ich stand vor einem Rätsel. Erst als ich die Zündkerze des linken Zylinders an das Zündkabel des mittleren anschloss und diese funkte war mir klar, dass ganz einfach eine Zündkerze ihr Leben ausgehaucht hatte. Rainer fuhr schnell in die Stadt und besorgte neue Kerzen.

Nach deren Einbau lief der Büffel wieder richtig.

So, nachdem alles erledigt war, räumte ich mein Werkzeug zusammen, quatschte noch etliches mit Rainer und fuhr gegen Spätnachmittag wieder nach Hause.

Ich war eigentlich der Meinung, dass jetzt alles mit dem L-Büffel in Ordnung wäre, aber weit gefehlt. Nach circa einer Woche meldete Rainer, dass die O-Ringe der Interferenzrohre wieder defekt wären und dass leistungsmäßig erneut nichts ginge.

Wir kamen dann darauf, dass die kleinen Auspufftöpfe verstopft seien und Rainer versuchte die Auspuffeinsätze heraus zu bekommen. Dies glang ihm dann auch und diese waren völlig verkokt, so dass die Abgase nicht entweichen konnten.

Durch den Abgasrückstau wurden dann die Auspuffkrümmer zu heiß, was wiederum die O-Ringe der Interferenzrohre nicht vertrugen. Durch die kaputten O-Ringe entwich das Abgas dann vorne am Krümmer, was die Leistung minderte - ein Teufelskreis!

Rainer bestellte bei GTReiner neue Auspuffeinsätze und lies die Interferenzbohrungen in den Auspuffkrümmern zuschweißen, so dass die Querverbindungen nur noch optisch bestanden.

Nun lief der L-Büffel endlich wie er sollte und Rainer rundete alles mit der Anschaffung eines höheren Lenkers, der besser zu seiner bevorzugten Sitzposition passt, ab.

Nun war endlich alles OK.

Rainer und sein L-Büffel - zwei, die sich suchten und fanden.